09.02.2017

Event

Formenvielfalt

Das Besucherzentrum der Firma Kärcher in Winnenden von Reichel Schlaier Architekten

An beeindruckenden Ziegelprojekten ist hierzulande offenbar kein Mangel. Das zeigte auch die Verleihung des „Deutschen Ziegelpreises 2017“, die am 3. Februar in München stattfand. Unter rund 200 eingereichten Arbeiten wurden zwei Hauptpreise, fünf Sonderpreise und zwölf Anerkennungen für herausragende Projekte in monolithischer und mehrschaliger Bauweise aus verschiedenen Gebäudekategorien vergeben. Dazu gab es Sonderpreise für Bauen im Bestand, Nachwuchs, Einfaches Bauen, Detail sowie Kostengünstiger, Energieeffizienter Geschosswohnungsbau – eine breite Auswahl an Würdigungen, um alle wichtigen Aspekte moderner Ziegelbauweise zu berücksichtigen.

Hauptpreis: Wohnungsbau am Schillerpark in Berlin von Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin. Foto: Christoph Rokitta, Berlin
Das Besucherzentrum der Firma Kärcher in Winnenden von Reichel Schlaier Architekten, Stuttgart. Foto: Brigida González, Stuttgart
Sonderpreis_Einfaches_Bauen: Atelier, Werkstatt und Lager in Gleißenberg von Florian Nagler Architekten, München. Foto: Florian Nagler, München
Sonderpreis_Detail: Empfangsgebäude der Drägerwerke in Lübeck von Max Dudler, Berlin. Foto: Stefan Müller, Berlin
Anerkennung: Gedenkstätte „Wald der Erinnerung“ am Schwielowsee, Berlin. Rüthnick Architekten, Berlin. Foto: Hiepler, Brunier, Berlin

Die beiden Hauptpreise, jeweils dotiert mit 5.000 Euro, gingen an Bruno Fioretti Marquez Architekten aus Berlin für das beispielhafte Wohnungsbauprojekt Schillerpark in Berlin (Bild 1) sowie an die Stuttgarter Architekten Reichel Schlaier für das gelungene Besucherzentrum Kärcher in Winnenden (Bild 2):

Die Jury unter Vorsitz von Thomas Jocher lobte beim Wohnprojekt der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft vor allem die hohe Funktionalität, die gestalterische Souveränität und den sensiblen Umgang mit den heutigen Bedürfnissen der Bewohner. Die ehrgeizigen Vorgaben der Auftraggeber, der Bebauung der benachbarten „Englischen Siedlung“ von Bruno Taut und Franz Hoffmann auf Augenhöhe und mit einem „zeitgemäßen und beispielhaften Konzept“ begegnen zu wollen, sah sie hier überzeugend erfüllt. Ebenso den gekonnten Umgang mit der monolithischen Außenwandkonstruktion aus hochwärmedämmenden Ziegeln.

Das Besucher- und Kundenzentrum für die Firma Kärcher in Winnenden beeindruckte die Jury mit seiner herausragenden Architektur mit einer mehrschaligen Ziegelaußenwandkonstruktion. Dem Herzstück dieser geschickt platzierten Gebäudegruppe aus Besucherzentrum, Bürogebäude und Auditorium gelingt über das Material der rotbunten, beige geschlämmten Handschlagziegel und den weithin sichtbaren, historischen Kamin der Bezug zur ehemaligen Ziegelei. Zugleich hat die gelungene Neuordnung dieses Stadtrandgebietes eine positive Entwicklung angestoßen.

Das Ziegel Zentrum Süd hat in Kooperation mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) den bundesweiten Preis bereits zum dritten Mal ausgelobt. Die nächste Auslobung startet erst wieder im Sommer 2018. Die Ausstellung ist noch bis 24. Februar im Münchner Technischen Rathaus zu sehen (Friedenstraße 40, 8 bis 20 Uhr) und tourt anschließend als Wanderschau durch Deutschland.

Mehr Informationen unter:
www.deutscher-ziegelpreis.de

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