Origami – die japanische Kunst des Papierfaltens. Eine Technik, die bloß mit einem quadratischen Blatt Papier auskommt, ohne Schere, ohne Klebstoff. Ähnlich reduziert und einfach ist der Folddesk, gemäß dem Motto des Industriedesigners Dieter Rams: „Gutes Design ist so wenig Design wie möglich“. Der optisch schwebende Tisch ist das Ergebnis eines Wettbewerbs unter den Forschungs- und Lehrassistenten des Lehrstuhls Tragwerksentwurf der ETH Zürich. Der Professor beauftragte seine Mitarbeiter einen informellen Diskussionsbereich für Treffen mit Studenten in seinem Büro zu entwickeln.
Der Entwurf ist Ergebnis eines Wettbewerbs unter den Mitarbeitern am Lehrstuhl Tragwerksentwurf
Der multifunktionale Besprechungstisch, der die herkömmliche Schreibtischtypologie (Tisch mit vier Beinen) neu definiert, ist aus der Kombination zweier Elemente zusammengesetzt: Tischplatte und Tafel. Der eingereichte Entwurf bestand zunächst auch aus einer gewöhnlichen Unterstruktur aus zwei Stahlträgern. Auf diese wollte man jedoch verzichten – und optimierte das System nach und nach. Die verborgenen Stützen entfielen letztendlich vollständig und so entstand ein freitragendes Konstrukt aus einer horizontalen und zwei vertikalen Flächen – eine Reduktion auf das Wesentliche. Die gefaltete Oberfläche wird aufgrund ihrer variablen Offenheit visuell nicht als geschlossenes VolumenVolumen: Das Volumen beschreibt das Raummaß bzw. die Größe eines Körpers oder Behälters in Kubikmetern oder Litern. wahrgenommen. Der weiße Stahltisch entwickelt deshalb eine starke Wechselwirkung zwischen Festkörper und Leere, LichtLicht: Licht bezeichnet elektromagnetische Strahlung im sichtbaren Bereich des Spektrums. In der Architektur wird Licht zur Beleuchtung von Räumen oder als Gestaltungselement eingesetzt. und SchattenSchatten: Eine dunkle oder abgedunkelte Fläche, die durch Abschattung oder Blockierung des Tageslichts entsteht.. Eine reine, elegante Form, die konsequent den Raum des Professors füllt und zwischen Standardlösungen für Abwechslung sorgt.
Fotos: Pierluigi D’Acunto