14.03.2025

Architektur Gewerbe

Erweiterungsbau der Windkraft Simonsfeld AG in Ernstbrunn

Holz Nachhaltigkeit
Der Erweiterungsbau von Juri Troy Architektur in Ernstbrunn, für die Windkraft Simonsfeld AG. © Patrick Johannsen

Mit dem Erweiterungsbau der Unternehmenszentrale der Windkraft Simonsfeld AG in Ernstbrunn realisierte das Vorarlberger Architekturbüro Juri Troy einen zukunftsweisenden Bau, der Nachhaltigkeit, Funktionalität und gestalterische Qualität in einem ganzheitlichen Konzept vereint.


Architektonisches Konzept und Bauweise

Der Neubau gliedert sich harmonisch in den 2014 von Architekt Wolfgang Rheinberg errichteten Bestand ein. Dabei erfolgte die bauliche Erweiterung durch zwei Anbindungen an das bestehende Gebäude, die ein gemeinsames Atrium freilassen. Dieses zentrale Element fungiert als Kommunikationsraum und verbindet Alt- und Neubau auf sinnfällige Weise. Der kompakte Baukörper ermöglicht eine effiziente Grundrissorganisation und reduziert den Eingriff in die bestehende Struktur auf ein Minimum.

Das Erdgeschoss beherbergt die öffentlichen Bereiche der Unternehmenszentrale. Neben einem Empfangsbereich sind hier Besprechungsräume, ein Restaurant sowie ein flexibel nutzbarer Veranstaltungsraum untergebracht. Durch drei umlaufende, witterungsgeschützte Freibereiche wird der Außenraum als Aufenthalts- und Erweiterungsfläche integriert. Im Obergeschoss gruppieren sich moderne Büroflächen um das Atrium, wodurch kurze Wege und eine offene Kommunikationsstruktur geschaffen werden.

Großzügige Glasflächen und offene Raumkonzepte ermöglichen moderne Arbeitswelten mit hohem Tageslichteinfall. © Patrick Johannsen
Der kompakte Holzbau integriert sich harmonisch in den Bestand und setzt auf eine nachhaltige Bauweise. © Patrick Johannsen
© Patrick Johannsen
Der massive Lehmkern übernimmt die Funktion von Erschließungs- und Serviceräumen und sorgt gleichzeitig für ein ausgeglichenes Raumklima. © Patrick Johannsen

Konstruktion und Materialien

Der Neubau basiert auf einer klar gegliederten Holzskelettkonstruktion, die eine flexible Nutzung und mögliche spätere Anpassungen erleichtert. Als zentrales Element fungiert ein massiver Stampflehmkern, der die Erschließungs- und Servicebereiche aufnimmt. Dieses massive Bauteil unterstützt durch seine thermische Speicherfähigkeit ein stabiles Raumklima und wird durch eine Bauteilaktivierung zusätzlich zur Temperaturregulierung genutzt.

Die Energieversorgung des Gebäudes erfolgt über ein innovatives Konzept, das auf Erdwärme und Solarenergie basiert. Gemeinsam mit der klimafreundlichen Materialwahl ermöglicht diese Lösung eine hervorragende Energiebilanz, die mit der Klimaaktiv-Gold-Zertifizierung ausgezeichnet wurde.


Nachhaltige Planung als Markenzeichen

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz prägen die Planungsphilosophie von Juri Troy. Bereits 2010 erlangte er für das erste CO₂-neutrale Einfamilienhaus Österreichs bedeutende Anerkennung. Seit 2023 leitet Troy zudem die Stiftungsprofessur für Holzbau und Entwerfen im urbanen Raum an der TU Wien. Mit dem Erweiterungsbau der Windkraft Simonsfeld AG setzt er konsequent auf umweltfreundliche Materialien und zukunftsfähige Baukonzepte.

 

Auch interessant: Das Gemeinschaftszentrum: Porta Trinitat von HAZ Arquitectura – aus Holz

Scroll to Top