25.05.2016

Wohnen

Ersatzneubau am Bodensee

In einem Quartier aus den 60er-Jahren erwarb eine junge Familie ein Grundstück mit bestehendem Wohnhaus. Aufgrund des knappen Budgets kam ein Umbau nicht in Frage – der Architekt Tom Munz musste auf unkonventionelle räumliche und materielle Alternativen zugreifen: Bauherren und Architekt einigten sich schließlich auf die Variante Ersatzneubau. Nach einem Teilabbruch – das Fundament mit Untergeschoss blieb bestehen — wurden zwei Geschosse in Leichtbauweise ergänzt.

Inspiriert wurde der Entwurf von der Westküste Frankreichs, einem regelmäßigen Urlaubsziel der Bauherren-Familie. Raues Klima, ausladende Weite und anmutige Schlichtheit wurden auf regionale Baukultur und ortsbaulichen Kontext übertragen. Die Fassade des Holzelementbaus besteht aus europäischer Lerche.

Die klare klassische Figur des Baukörpers arbeitet spielerisch mit dem Innenraum und schafft mit dem Split-Level eine angenehme Wohnatmosphäre. Besonders wichtig für die Gestaltung des Innenraums war die klare Trennung von privaten und „halböffentlichen“ Räumen. So bewegt sich der Gast entlang der Längsachse, welche ihn über eine Treppe in den sechs Meter hohen Wohnraum führt. Die Zugänge und Treppen zum privaten Rückzugsbereich, bestehend aus Schlafzimmern und Büro, ordnen sich der Querachse nach an. Die ebenerdige Wohnfläche fasst die Bereiche Wohnen und Essen zusammen und knüpft direkt an die Küche an. Durch die großen Fensteröffnungen dringt viel Licht in den Innenraum ein und vermittelt zwischen Innen und Außen.

Die Innenwände sind mit Sperrholzplatten aus französischer Kiefer ausgekleidet. Sämtliche Türen und Einbauten sind speziell für das Haus entworfen und angefertigt worden. Die Architektursprache ist bewusst klar und funktional gehalten. Mit dieser ehrlichen Materialität und natürlichen Rohheit sollen ein behagliches Raumempfinden und eine ausdrucksstarke Atmosphäre geschaffen werden.

Bilder: Tom Munz Architekt

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