25.02.2019

Gewerbe

Ein Tempel? Eine Senffabrik

Das „Hautpschiff“ in der Mitte der Senffabrik beherbergt die Silos.

Belgien ist schon länger im Fokus des Architekturgeschehens. David Dhooge und Saar Meganck von Dhooge & Meganck Architecture gehören zu einer Szene, die sich weniger über Konkurrenzdenken als über gegenseitige Inspiration definiert.

Ein Tempel? Nein, eine Senffabrik vom belgischen Büro Dhooge & Meganck

Senffabrik

Eine Fabrik für Senf, saure Gurken, eingelegtes Gemüse und Essig im Kirchenformat: die sogenannte „Contemporary Abbey for the production of mustard, pickles, pickled vegetables and vinegar“. Die Anordnung des Volumens folgt dabei dem vertikalen Produktionsprozess. Das „Hauptschiff“ der Kirche beinhaltet zum Beispiel die Silos mit den Senfkörnern. Aufgrund der Hygienevorschriften ist das Gebäude in eine „Hygiene“- und eine „Nicht-Hygienezone“ unterteilt. Eine Treppe in Form einer Doppelhelix dient als Haupterschliessung, die dieser Unterteilung folgt und beide Bereiche zoniert. Der Produktionsprozess findet dabei nicht als hermetisch abgeschlossener Vorgang statt, sondern kann bei der Begehung des Gebäudes unmittelbar erlebt werden. Vor der Senffabrik befindet sich ein kreisrunder Platz, der sich am Wenderadius der Lkw’s orientiert, die Fassade mit Gesims ist mit Betonplatten verkleidet. Die Architekten ließen sich beim Entwurf von Claude-Nicolas Ledoux und Étienne-Louis Boullée inspirieren.

Alle Bilder: Frederik Vercruysse

Mehr zu den Architekten und weitere Nachwuchsarchitekten aus Europa finden Sie in der Märzausgabe 2019. 

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