Durchgesteckte Räume – klingt nach Architektursprech für Insider, ist aber ein Schlüsselkonzept, das alte Dogmen sprengt und neue Perspektiven auf das Verhältnis von Raum, Funktion und Stadt eröffnet. Wer glaubt, ein durchgesteckter Raum sei bloß ein hübscher Marketingbegriff für den nächsten Luxusloft, hat die Tragweite dieser architektonischen Strategie noch nicht verstanden. Hier entscheidet sich, wie wir in Zukunft wohnen, arbeiten und leben – und wie digitaler Wandel, NachhaltigkeitNachhaltigkeit: die Fähigkeit, natürliche Ressourcen so zu nutzen, dass sie langfristig erhalten bleiben und keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben. Nachhaltigkeit in der Architektur - Gebäude, die die Umwelt schützen und gleichzeitig Ästhetik und Funktionalität bieten Nachhaltigkeit und Architektur sind zwei Begriffe, die heute mehr denn je miteinander verbunden... und neue Entwurfslogik unsere Räume buchstäblich durchdringen.
- Der durchgesteckte Raum als planerisches Prinzip verbindet innen und außen, Privatheit und Öffentlichkeit, LichtLicht: Licht bezeichnet elektromagnetische Strahlung im sichtbaren Bereich des Spektrums. In der Architektur wird Licht zur Beleuchtung von Räumen oder als Gestaltungselement eingesetzt. und Luft – und transformiert damit Grundrisslogik und Nutzungskonzepte.
- In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat sich der Begriff in der Wohnungsbau- und Büropraxis etabliert, erfährt aber durch Digitalisierung und Nachhaltigkeitsdruck ganz neue Bedeutungen.
- Digitale Planungsmethoden, BIMBIM steht für Building Information Modeling und bezieht sich auf die Erstellung und Verwaltung von dreidimensionalen Computermodellen, die ein Gebäude oder eine Anlage darstellen. BIM wird in der Architekturbranche verwendet, um Planung, Entwurf und Konstruktion von Gebäuden zu verbessern, indem es den Architekten und Ingenieuren ermöglicht, detaillierte und integrierte Modelle... und KI ermöglichen die präzise Simulation und Optimierung von durchgesteckten Raumfolgen – und setzen neue Maßstäbe für Komfort und EnergieeffizienzEnergieeffizienz: Dieses Fachmagazin beschäftigt sich mit der Energieeffizienz von Gebäuden und Infrastrukturen. Es untersucht die verschiedenen Methoden zur Steigerung der Energieeffizienz und ihre Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft..
- Nachhaltigkeit ist kein Nebeneffekt, sondern Kern des Konzepts: TageslichtTageslicht: Natürliches Licht, das während des Tages durch die Fenster oder Oberlichter in ein Gebäude strömt., QuerlüftungQuerlüftung: Die Querlüftung ist ein Verfahren zur Belüftung von Räumen. Dabei werden Fenster auf gegenüberliegenden Seiten des Raumes geöffnet, um Frischluft durch den Raum zu führen und verbrauchte Luft abzuführen. und flexible Nutzung stehen im Fokus.
- Technisches Know-how zu Bauphysik, Haustechnik und digitaler Modellierung ist unverzichtbar, um das volle Potenzial zu heben.
- Der durchgesteckte Raum polarisiert: zwischen Maximum an Offenheit und dem Risiko von Funktionsverlust und normativer Überregulierung.
- Internationale Architekturtrends zeigen: Der durchgesteckte Raum wird zunehmend zum Medium für soziale Interaktion, Klimaanpassung und digitale Transformation.
- Im globalen Diskurs verschmelzen Themen wie modulare Bauweisen, adaptive Nutzung und algorithmische Grundrissentwicklung mit dem Prinzip der Durchsteckung.
- Die Debatte dreht sich um die Frage: Ist der durchgesteckte Raum das (letzte) Bollwerk gegen Raumknappheit und Wohnungsnot – oder ein weiteres Feigenblatt für renditegetriebene Normgrundrisse?
Durchgesteckte Räume: Definition, Herkunft und Status quo
Der Begriff „durchgesteckter Raum“ wirkt auf den ersten Blick wie ein Relikt aus dem Vokabular der Nachkriegsmoderne. Tatsächlich bezeichnet er jedoch ein räumliches Prinzip, das heute aktueller ist denn je. Ein durchgesteckter Raum ist, technisch gesehen, ein Raum, der sich von einer FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. zur gegenüberliegenden Fassade eines Gebäudes erstreckt. Es handelt sich also nicht um eine abgeschottete Box im Grundriss, sondern um eine räumliche DurchdringungDurchdringung - Eine Durchdringung ist ein Element, das durch eine Konstruktion hindurchgeht, wie zum Beispiel ein Rohr oder eine Kabeldurchführung., die innen und außen, Licht und Durchlüftung, Blickbeziehungen und Nutzungsoptionen miteinander verknüpft. Die klassischen Beispiele finden sich im Wohnungsbau: das Wohnzimmer, das von der Straße bis zum Hof reicht, die Bürofläche, die beide FassadenFassaden sind die Außenwände von Gebäuden, die zur Straße hin sichtbar sind. eines Gebäudes erschließt, oder das Loft, das keine Rückzugsräume, sondern offene Perspektiven bietet.
Gerade im deutschsprachigen Raum hat sich der durchgesteckte Raum als Qualitätsmerkmal etabliert. In den technischen Regelwerken von Wohnungsbaugesellschaften, in den Architekturwettbewerben der letzten Jahre – überall taucht die Forderung nach durchgesteckten Räumen auf. In der Schweiz und in Österreich avanciert das Prinzip zur Planungsnorm, etwa bei Genossenschaftsprojekten oder bei innovativen Bürokonzepten. Doch diese Entwicklung ist keineswegs linear. Während die einen im durchgesteckten Raum die Antwort auf Lichtmangel, schlechte Lüftung und triste Schachtgrundrisse sehen, warnen andere vor einer Überhöhung des Konzepts zur banalen Floskel. Die Realität auf deutschen Baustellen: Vieles bleibt Stückwerk, weil baurechtliche Vorgaben, SchallschutzSchallschutz - Die Fähigkeit eines Gebäudes oder Raumes, Schall abzuschirmen und zu dämpfen. und Wirtschaftlichkeitsdenken häufig einen Strich durch die durchgesteckte Rechnung machen.
Die aktuelle Baupraxis in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist daher von Ambivalenz geprägt. Einerseits werden durchgesteckte Räume als Premiummerkmal verkauft, als Garant für „Wohnqualität“ und städtisches Flair. Andererseits fristen sie in vielen Projekten ein Nischendasein, weil NachverdichtungNachverdichtung - Die Verdichtung in bereits bebauten Gebieten, um Platz und Ressourcen zu sparen und den Flächenverbrauch zu reduzieren., Normengrundriss und Flächendruck den Planern wenig Spielraum lassen. Besonders im geförderten Wohnungsbau bleibt der durchgesteckte Raum oft ein unerfülltes Versprechen. Dennoch: Die Nachfrage steigt, und mit ihr wächst der Druck auf die Planungsdisziplin, neue Wege zu finden, das Prinzip wirtschaftlich und technisch umzusetzen.
Was den durchgesteckten Raum heute so brisant macht, ist seine Verknüpfung mit den großen Themen der Zeit: Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Wohngesundheit und soziale Vielfalt. Während der KlimawandelKlimawandel - Eine langfristige Veränderung des Klimas, die aufgrund von menschlichen Aktivitäten wie der Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird. neue Anforderungen an BelüftungBelüftung: Die Zufuhr von frischer Luft in geschlossene Räume. Belüftungssysteme sind wichtig, um ein gesundes Raumklima zu erhalten und Schimmelbildung durch Feuchtigkeit zu verhindern., VerschattungVerschattung: Verschattung bezieht sich auf den gezielten Einsatz von Schatten, um direkte Sonneneinstrahlung zu reduzieren und eine Überwärmung von Gebäuden zu vermeiden. Dies kann durch den Einsatz von Sonnenschutzsystemen wie Markisen oder Jalousien erreicht werden. und thermischen Komfort stellt, verlangt die digitale Transformation nach flexiblen, adaptiven Grundrissen. Der durchgesteckte Raum wird so zum Experimentierfeld für neue Bau- und Nutzungskonzepte – und zum Prüfstein für die Innovationskraft der Branche.
Die Debatte um den durchgesteckten Raum ist deshalb mehr als ein akademischer Diskurs. Sie spiegelt die Auseinandersetzung mit der Zukunft der Stadt wider: Wie viel Offenheit braucht das Zusammenleben? Wie viel Flexibilität verträgt die Nutzung? Und wie lässt sich das ganze digital, nachhaltig und sozial gerecht modellieren? Eines ist klar: Wer den durchgesteckten Raum als bloße Modeerscheinung abtut, unterschätzt seine Sprengkraft im architektonischen Diskurs.
Innovation, Digitalisierung und KI: Der durchgesteckte Raum als Datenmodell
Die Digitalisierung der Bau- und Planungsprozesse hat den durchgesteckten Raum aus der analogen Grundrisszeichnung befreit. Building Information ModelingBuilding Information Modeling (BIM) bezieht sich auf den Prozess des Erstellens und Verwalten von digitalen Informationen über ein Gebäudeprojekt. Es ermöglicht eine effiziente Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Beteiligten und verbessert die Planung, Konstruktion und Verwaltung von Gebäuden. (BIM), parametrische Entwurfswerkzeuge und KI-gestützte Simulationsmethoden ermöglichen heute die präzise Planung und Optimierung von durchgesteckten Raumstrukturen. Was früher eine Frage des Bauchgefühls oder der Erfahrung war – etwa wie viel Licht und Luft tatsächlich durch einen Raum strömen – lässt sich heute mit digitalen Zwillingen, Strömungssimulationen und Tageslichtanalysen exakt berechnen und visualisieren.
Gerade in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind es die großen Architekturbüros und Ingenieurgesellschaften, die mit digitalen Tools die Potenziale durchgesteckter Räume neu ausloten. KI-gestützte Grundrissgeneratoren, wie sie etwa im internationalen Wettbewerb eingesetzt werden, analysieren Millionen von Varianten, um den optimalen Kompromiss zwischen Flächeneffizienz, Belichtung und Nutzungsflexibilität zu finden. Das Prinzip der Durchsteckung lässt sich so nicht nur auf Wohnräume, sondern auch auf Büro- und Bildungsbauten, auf Mixed-Use-Projekte und sogar auf adaptive Stadtstrukturen anwenden.
Digitalisierung bedeutet aber nicht nur bessere Simulation, sondern auch neue Formen der Kollaboration. Über cloudbasierte Planungsplattformen können Architekten, Bauherren, Nutzer und sogar Behörden in Echtzeit an durchgesteckten Raumkonzepten arbeiten. Das eröffnet neue Spielräume – und neue Konfliktfelder. Denn je mehr Beteiligte, desto größer die Zahl der Zielkonflikte. Die Technik liefert zwar die Werkzeuge, doch die Entscheidungsfindung bleibt ein sozialer und politischer Prozess.
In der globalen Architekturdebatte wird der durchgesteckte Raum längst als digitales Datenmodell verstanden. In China oder den Niederlanden sind digitale Prototypen mit sensorbasierten Rückkopplungsschleifen bereits Standard. Sie machen sichtbar, wie sich Tageslicht, Temperatur und Luftqualität in Echtzeit verändern – und wie sich Nutzungsbedürfnisse adaptiv steuern lassen. Deutschland, Österreich und die Schweiz hinken hier noch hinterher, holen aber langsam auf. Die größten Innovationshemmnisse bleiben mangelnde Standardisierung, rechtliche Unsicherheit und ein gewisser Digitalisierungs-Überdruss bei den Entscheidern.
Was aber bleibt, ist die Erkenntnis: Der durchgesteckte Raum ist heute mehr als ein architektonisches Ideal. Er ist ein digitales Steuerungsobjekt, ein Monitoring-Case und eine Plattform für algorithmische Optimierung. Wer sich darauf einlässt, gewinnt – nicht nur an Komfort und Nachhaltigkeit, sondern auch an planerischer Souveränität. Wer zögert, wird von smarteren, flexibleren und effizienteren Grundrissen überholt.
Nachhaltigkeitsherausforderungen und technische Exzellenz
Der durchgesteckte Raum ist kein Selbstzweck. Sein architektonischer Mehrwert besteht vor allem in seiner Fähigkeit, natürliche Ressourcen optimal zu nutzen. Tageslicht, Querlüftung, Reduktion der technischen Lüftung und Heizung – all das sind Effekte, die im Zeitalter der Klimakrise einen echten Unterschied machen. Doch die Realität auf der Baustelle ist ernüchternd: Zu oft werden durchgesteckte Räume durch brandschutzrechtliche Vorgaben, Schallschutzauflagen oder wirtschaftliche Sparzwänge kastriert. Das Ergebnis sind halbdurchgesteckte Pseudolösungen, die weder Komfort noch Nachhaltigkeit leisten.
In der Schweiz und in Österreich sind die energetischen und ökologischen Vorteile durchgesteckter Räume längst anerkannt. In vielen Wettbewerben und Ausschreibungen wird die Durchsteckung als Standard gefordert, um passive Kühlung, natürliche Belüftung und eine höhere Aufenthaltsqualität zu gewährleisten. In Deutschland dagegen bleibt das Prinzip oft ein Luxus für die Oberklasse. Besonders in dicht bebauten Städten verhindert die Grundstücksgeometrie häufig die Umsetzung. Die Antwort der Branche: modulare Bausysteme, adaptive Grundrisse und neue Bauprodukte, die das Prinzip auch auf kleinteilige Parzellen übertragen können.
Technisch gesehen ist der durchgesteckte Raum eine Herausforderung. Bauphysik, Haustechnik, AkustikAkustik bezieht sich auf die Beschaffenheit eines Raumes in Bezug auf Schall und dessen Ausbreitung. In der Architektur wird die Akustik beispielsweise bei der Planung von Konzertsälen oder anderen Veranstaltungsräumen berücksichtigt, um eine optimale Klangqualität zu erreichen. und Lichtplanung müssen perfekt aufeinander abgestimmt werden. Wer hier nur mit Standardlösungen arbeitet, scheitert an den Zielkonflikten. Fachwissen zu natürlichen Lüftungskonzepten, Verschattungsstrategien und adaptiver Fassadentechnik ist unverzichtbar. Die Digitalisierung hilft, indem sie Simulationen und Echtzeit-Monitoring ermöglicht – aber sie ersetzt nicht die planerische Intelligenz, die es braucht, um aus einem durchgesteckten Raum ein nachhaltiges Raumwunder zu machen.
Die große Chance des durchgesteckten Raums liegt darin, Nachhaltigkeit und Nutzerkomfort zu verbinden. Denn ein gut geplanter, durchgesteckter Raum bietet nicht nur thermische Vorteile, sondern auch soziale: Er fördert Sichtachsen, Begegnung und Interaktion, ohne Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten zu opfern. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen in der Planungskultur. Wer die Technik versteht und mit architektonischer Haltung kombiniert, schafft Räume, die mehr sind als die Summe ihrer Funktionen.
Im internationalen Kontext wird der durchgesteckte Raum zunehmend als Baustein für die resiliente Stadt gesehen. In Singapur, Amsterdam oder Kopenhagen sind durchgesteckte Grundrisse Teil von Klimaanpassungsstrategien. Flexible Nutzung, temporäre Trennwände, digitale Steuerung von Licht und Luft – das sind die Zutaten für nachhaltige, adaptive und klimagerechte Architektur. Deutschland, Österreich und die Schweiz stehen hier erst am Anfang. Doch der Innovationsdruck wächst, und mit ihm die Chancen für eine neue Generation von Raumkonzepten.
Debatte, Kritik und Vision: Was bringt der durchgesteckte Raum wirklich?
So viel Potenzial, so viel Debatte. Der durchgesteckte Raum ist längst zum Lieblingskind der Architekturkritik geworden. Die einen feiern ihn als architektonische Revolution, die endlich Licht, Luft und Leben in den Mief der Normgrundrisse bringt. Die anderen warnen vor einem neuen Dogma, das Offenheit und Durchlässigkeit zum Selbstzweck erhebt – und dabei vergisst, dass Räume auch Grenzen, Schutz und Differenzierung brauchen. Die Wahrheit liegt, wie immer, irgendwo dazwischen. Wer den durchgesteckten Raum als universelle Antwort auf alle Wohn- und Arbeitsprobleme verkauft, ignoriert die Komplexität urbaner Lebenswelten.
Die Kritik entzündet sich vor allem an drei Punkten: Erstens am Risiko der Überregulierung. Wenn jeder Grundriss zwanghaft durchgesteckt werden muss, entsteht schnell ein neuer Einheitsbrei – diesmal mit Lichtband statt Lichtschacht. Zweitens an der Frage der sozialen Gerechtigkeit. Durchgesteckte Räume sind häufig ein Luxusmerkmal, das sich nur wenige leisten können. Wer sie zum Standard erklärt, läuft Gefahr, die soziale Spaltung im Wohnungsmarkt zu verschärfen. Drittens am Thema Funktionalität. Nicht jede Nutzung verträgt Offenheit. Familien, Einzelpersonen, Gemeinschaften – sie alle haben unterschiedliche Bedürfnisse an Rückzug und Öffentlichkeit.
Die Visionäre der Zunft sehen im durchgesteckten Raum dennoch viel mehr als einen architektonischen Gag. Für sie ist er der Prototyp einer neuen, flexiblen, adaptiven Architektur, die auf Klimawandel, Digitalisierung und soziale Veränderung zugleich reagiert. Internationale Beispiele zeigen, dass durchgesteckte Räume als urbane Schnittstellen funktionieren können – als Medien für Interaktion, als FilterFilter: Ein Material, das bestimmte Wellenlängen oder Frequenzen von Licht oder anderen Strahlungen blockiert oder durchlässt. für Licht und Luft, als Plattform für digitale Services. Die Frage ist nicht, ob, sondern wie der durchgesteckte Raum zum Baustein der Stadt von morgen wird.
Im globalen Architekturdiskurs sind es vor allem die pionierhaften Projekte aus Asien, Skandinavien und den Niederlanden, die neue Maßstäbe setzen. Dort verschmelzen digitale Planung, nachhaltige Bauweise und soziale Innovation zu hybriden Raumkonzepten, die weit über das traditionelle Verständnis von Durchsteckung hinausgehen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird noch gestritten, experimentiert und – zu oft – gezögert. Doch die Zeichen stehen auf Wandel. Die nächste Generation von Architekten und Planern will keine halben Sachen mehr: Sie fordert durchgesteckte Räume, die wirklich durchstecken – räumlich, technisch, sozial und digital.
Der eigentliche Wert des durchgesteckten Raums liegt also nicht im Grundriss, sondern im Prozess. Er zwingt Planer, Investoren und Nutzer, über den Tellerrand der Norm zu blicken. Er fordert technische Exzellenz, soziale Intelligenz und digitale Kompetenz. Und er eröffnet die Chance, Architektur neu zu denken: als offenes, vernetztes, nachhaltiges und adaptives System. Wer das versteht, ist für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet. Wer nicht, bleibt im Schacht stecken.
Fazit: Durchgesteckt oder durchgedreht? Die Zukunft des Raums ist offen
Der durchgesteckte Raum ist weit mehr als ein Grundriss-Trend. Er ist ein Prüfstein für die Innovationskraft der Architektur, ein Katalysator für digitale Transformation und ein Werkzeug für nachhaltige Stadtentwicklung. In Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen wir am Anfang einer Entwicklung, die Technik, Nutzerbedürfnisse und gesellschaftliche Ziele neu verknüpft. Die Herausforderungen sind groß: Technische Komplexität, soziale Differenzierung und digitale Steuerung müssen zusammengebracht werden. Doch das Potenzial ist enorm. Wer den durchgesteckten Raum ernst nimmt, gewinnt nicht nur Licht und Luft, sondern auch neue Freiräume für Entwurf, Nutzung und Beteiligung. Die Zukunft des Bauens wird durchgesteckt. Und wer jetzt nicht durchsteckt, bleibt stecken.
