31.08.2017

Event

„Der Dresdner Kulturpalast. Architektur als Auftrag“

TH Dresden

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Der Dresdner Kulturpalast ist der wichtigste und gleichzeitig umstrittenste Bau der Dresdner Nachkriegsmoderne. Er war Ort der Unterhaltung und der politischen Demonstration. Das „Internationale Dixieland-Festival“, klassische Konzerte und Schlagerfestivals fanden hier ebenso ihren Raum wie politisches Theater, SED-Delegiertenkonferenzen und Pioniertreffen.

Kulturpalast Dresden bei Nacht, SLUB/ Deutsche Fotothek/Rolf Hesselbarth
Herbert Schneider, Entwurf für ein Haus der sozialistischen Kultur, 1953, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Plansammlung, Nachlass Herbert Schneider, Inv. 69 a/4
Alexander Künzer Rudolf Meister: Wettbewerbsentwurf "Haus der sozialistischen Kultur" (Ankauf), Stadtarchiv Dresden
Walter Ulbricht mit Bürgermeister Schill und Johannes Bronder (Leiter Abtlg. Stadtplanung) vor Modellen für das „Haus der sozialistischen Kultur“, ca. 1960, SLUB/ Deutsche Fotothek/Fotograf unbekannt
TH Dresden, Fakultät Bauwesen, Lehrstuhl für Werklehre I und Entwerfen (Prof. Leopold Wiel mit Klaus Wever, Gunnar Wörn, Siegfried Emmerich und Angela Waltz): Wettbewerbsentwurf „Haus der sozialistischen Kultur“, 1960, Bildstelle Stadtplanungsamt Dresden
Innenarchitekt Heinz Zimmermann und Zeichnerin Christine Krischek am Saalmodell für den Kulturpalast, ca. 1968,SLUB/ Deutsche Fotothek/Erich Höhne
Saal des Kulturpalastes, Konzertbestuhlung, ca. 1969, SLUB/ Deutsche Fotothek/Hans Reinecke
Saal des Kulturpalastes, Tanzbestuhlung, ca. 1969, SLUB/ Deutsche Fotothek/Fotograf unbekannt
Gesellschaftsraum im Kulturpalast, ca. 1969, SLUB/ Deutsche Fotothek/Manfred Thonig
Treppenhaus im Kulturpalast, ca. 1969, SLUB/ Deutsche Fotothek/Fotograf unbekannt
Arbeitsgemeinschaft der Hochschule für Bildende Künste Dresden unter Leitung von Gerhard Bondzin: Wandbild „Der Weg der roten Fahne“, Bildstelle Stadtplanungsamt Dresden
Fidel Castro vor dem Kulturpalast, 16.6.1972, SMD, Ph 01091/05

Wohl kaum ein anderes Objekt der Stadt weist dabei eine so spannungsreiche und politisch hoch aufgeladene Geschichte in Hinblick auf Architektur, Ausstattung und Nutzung auf. Mit seinem Schicksal nach 1989 – den teils hart diskutierten Abriss- oder Umbauoptionen – steht der Kulturpalast auch stellvertretend für die Bedrohung des architektonischen Erbes der DDR nach der politischen Wende.

Aus Anlass der Wiedereröffnung im April 2017 zeigt das Stadtmuseum Dresden eine Sonderausstellung zur komplexen Geschichte und Nutzung des Baus. Präsentiert werden sowohl die ersten gigantischen Turmhauspläne des Stadtarchitekten Herbert Schneider im Stil der Nationalen Tradition wie auch an der internationalen Moderne orientierte Wettbewerbsentwürfe von 1960 und die Überarbeitungen von Leopold Wiel und Wolfgang Hänsch mit ihren Kollektiven bis zum Baubeginn Ende der 1960er Jahre. Die reiche künstlerische Ausstattung des Baus ist insbesondere mit eindrucksvollen Reliefentwürfen u.a. von A.R. Penck für das spätere Wandbild „Der Weg der roten Fahne“ dargestellt. Die Debatten rund um Umbau, Sanierung oder Abriss bis hin zum kürzlich abgeschlossenen Umbau durch GMP können anhand von Originalmodellen, Filmen, Plänen und Objekten nachvollzogen werden. Seitenblicke auf die Bauten der 60er und 70er Jahre in Dresden und andere Kulturhaus-Schicksale runden das Bild ab.

Zur Ausstellung erschien ein Set von acht Infoblättern sowie eine Rundgang-Broschüre zu sieben ausgewählten Bauten der Nachkriegsmoderne in Dresden. Das Begleitprogramm führt vielfach in die Stadt.

Der Dresdner Kulturpalast. Architektur als Auftrag
bis 3. Oktober 2017
Stadtmuseum Dresden
Wilsdruffer Str. 2 (Eingang Landhausstraße), 01067 Dresden
Tel.: 0351/488 73-01, Fax: 0351/488 73-03
Internet: www.stadtmuseum-dresden.de | www.museen-dresden.de
E-Mail: sekretariat@museen-dresden.de

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