07.12.2024

Wettbewerbe

Der DAM Preis 2025: Vier Finalisten

Einer der vier Finalisten: Habermann Architekten mit der Kulturweberei, Finsterwalde. Foto: Jennifer Endom

Der DAM Preis für Architektur in Deutschland zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen der Branche. Jedes Jahr würdigt er herausragende Bauprojekte im Land. Nun stehen die Finalisten für 2025 fest. Vier innovative Projekte aus den Bereichen Kultur, Bildung und Wohnen haben es in die Endrunde geschafft.

Die Finalisten im Überblick


Spore Initiative in Berlin von AFF ARCHITEKTEN

Auf einem ehemaligen Friedhofsgelände in Berlin entstand ein beeindruckender Neubau. Das Gebäude besticht durch seinen robusten, rötlichen Sockel und die Verwendung von Re-use-Klinkern. Es schafft neue Platzsituationen und integriert geschickt historische Elemente wie einen Leuchtfeuermast.

Das Erdgeschoss bietet flexible Räume für kulturellen Austausch. Hier finden sich ein Foyer, Café, Seminarraum und Auditorium. In den oberen Etagen befinden sich Büros, Ateliers und Künstlerapartments. Besonders innovativ ist die „Sporedecke“, eine stützenfreie Rippendecke im Erdgeschoss.

AFF Architekten mit dem Spore Haus in Berlin. Foto: Tjark Spille

Sophie-Scholl-Haus in München von BOGEVISCHS BUERO

Dieses Projekt ist eine gelungene Sanierung eines Studierendenwohnheims aus den 1970er Jahren. Die Architekten haben das Gebäude grundlegend modernisiert und dabei den Wohnkomfort deutlich verbessert.

Die alten Betonbalkone wurden entfernt und durch eine neue, luftigere Fassade ersetzt. Dadurch vergrößerten sich die Zimmer spürbar. Neue bodentiefe Fenster sorgen für mehr Licht. Zusätzlich entstanden Kommunikationsflächen an der Fassade, die das Gemeinschaftsleben fördern.

Das Sophie-Scholl-Haus in Mpnchen. Eine Sanierung von bogevischs büro. Foto: Julia Knop, Hamburg

Kulturweberei in Finsterwalde von HABERMANN ARCHITEKTUR

In einer ehemaligen Tuchfabrik entstand ein vielseitiges Kulturzentrum. Die Architekten haben das historische Ensemble behutsam erweitert und dabei den industriellen Charakter bewahrt.

Ein Highlight ist der neue Konzertsaal für 600 Besucher. Seine Gestaltung erinnert an die textile Vergangenheit des Ortes. Moderne Technik wie eine Nachhallzeitverlängerungsanlage macht den Saal vielseitig nutzbar. Auch in Sachen Nachhaltigkeit punktet das Projekt mit Photovoltaik, Geothermie und Eisspeicher.

Die Kulturweberei in Finsterwalde von Innen. Entworfen von Habermann Architekten. Foto: Jennifer Endom

Clusterwohnen Wabenhaus in München von PETER HAIMERL.ARCHITEKTUR

Dieses außergewöhnliche Wohnprojekt besticht durch seine einzigartige Form. Das Gebäude besteht aus sechseckigen Röhren, die wie ein Bienenstock gestapelt sind. Diese Struktur ermöglicht eine clevere Raumnutzung.

Das Wabenhaus bietet 22 Wohneinheiten verschiedener Größen. Besonders sind die gemeinsamen Bereiche wie eine große Küche, ein Wohnzimmer und eine Dachterrasse. Sie fördern das gemeinschaftliche Wohnen. Zusätzlich gibt es praktische Einrichtungen wie eine Fahrradwerkstatt und einen Quartiersladen.

In unserer Baumeister Ausgabe B5/24 haben wir das Wabenhaus genauer vorgestellt. Hier geht es zum Heft.

Peter Haimerl.Architektur mit dem Wabenhaus in München. Foto: Edward Beierle

Der Weg zum Sieger

Die Jury unter Vorsitz von Regula Lüscher wählte diese vier Projekte aus einer größeren Shortlist aus. Der endgültige Gewinner wird am 31. Januar 2025 im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main bekannt gegeben. An diesem Tag eröffnet auch eine Ausstellung, die alle nominierten Projekte präsentiert.


Bedeutung des DAM Preises

Der DAM Preis wird seit 2007 verliehen. Er hat sich zu einem wichtigen Gradmesser für innovative Architektur in Deutschland entwickelt. Die Auszeichnung würdigt nicht nur ästhetische Aspekte, sondern auch Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Relevanz.


Publikationen zum Wettbewerb

Architekturinteressierte können sich schon jetzt über die Finalisten informieren. Der „Architekturführer Deutschland 2025“ stellt alle nominierten Bauten vor. Er ist im DOM publishers Verlag erschienen und für 28 Euro erhältlich.

Zum Zeitpunkt der Preisverleihung erscheint zusätzlich das „Deutsche Architektur Jahrbuch 2025“. Es bietet ausführliche Besprechungen der Shortlist-Projekte und des Gewinners.


Fazit

Der DAM Preis 2025 zeigt einmal mehr die Vielfalt und Innovationskraft der deutschen Architekturszene. Von der Umnutzung historischer Gebäude bis hin zu völlig neuen Wohnkonzepten – die Finalisten beweisen, dass gute Architektur sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sein kann. Die vier ausgewählten Projekte adressieren aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Sie schaffen Räume für Kultur und Bildung, verbessern studentisches Wohnen und erproben neue Formen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Architekturbegeisterte dürfen gespannt sein, welches Projekt am Ende die Jury am meisten überzeugt. Unabhängig vom Ausgang zeigen alle Finalisten, dass die deutsche Architektur für die Zukunft gut aufgestellt ist.

 

Letztes Jahr haben Gustav Düsing & Max Hacke gewonnen. Mehr hier. 

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