Nachdem in den Vorjahren dreimal Leuchtturmprojekte internationaler Großbüros ausgezeichnet wurden, geht einer der wichtigsten deutschen Architekturpreise im Jahr 2022 an eine junge Architekten-Arbeitsgemeinschaft. Sie hat für eine Münchner Genossenschaft „San Riemo“ errichtet – ein Wohnhaus, das sich mit seinen Bewohnern verändern kann.
Es hätte wohl niemanden verwundert, wenn am Ende OMA den DAM-Preis 2022 mit nach Hause genommen hätte. In den letzten Jahren hatte sich die Jury durchgängig für die „big names“ entschieden: 2019 Gerkan, Marg und Partner, 2020 David Chipperfield Architects, 2021 MVRDV. Nun also die Büros SUMMACUMFEMMER und Juliane Greb. Ihr Mehrfamilienwohnhaus „San Riemo“ in München setzte sich in der letzten Runde gegen die bildschöne John Cranko-Schule von Burger Rudacs Architekten in Stuttgart (Baumeister 9/2020), Florian Naglers vieldiskutierte Forschungshäuser zum Thema „Einfach Bauen“ in Bad Aibling (Baumeister 12/2020) und eben OMAs Neubau für den Axel Springer-Verlag in Berlin (Baumeister 1/2021) durch. Mit dem Wohnhaus im neuen Stadtteil auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Riem hat die Jury das jüngste Architektenteam im Finale ausgezeichnet.