30.09.2021

Projekte

Das Braunstein Taphouse von ADEPT

Das Braunstein Taphouse von ADEPT

Foto: Rasmus Hjortshøj Coast Studio

Im Hafen von Køge, einer Stadt im Südwesten der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, steht das Braunstein Taphouse, eine Braustube und lokaler Veranstaltungsort. Das besondere an dem Gebäude: Es ist bereits von vornherein konsequent auf seine möglichst einfache Demontage und Recyclebarkeit ausgelegt.

Foto: Rasmus Hjortshøj Coast Studio

Braunstein Taphouse ist auf leichten Rückbau ausgelegt

Das Kopenhagener Architekturbüro ADEPT verfolgt mit dem Braunstein Taphouse also genau den gegenteiligen Ansatz eines Bauens „für die Ewigkeit“. Zunächst soll das Gebäude zehn Jahre stehen. In dieser Zeit soll es als Braustube der nahe gelegenen Mikrobrauerei Braunstein sowie als Ort von Gemeindeveranstaltungen dienen.

Der Hafenkai könnte zukünftig aufgrund des steigenden Meeresspiegels zu einer Fläche für die Klimaanpassungsstrategie von Køge werden. Folglich ist das Gebäude, das in eben jenem Hafenkai steht, nach den Ansätzen des „Design for Disassembly“ konzipiert. Dabei sind beispielsweise Verbindungen des Gebäudes mechanisch ausgeführt und lassen sich so leicht wieder demontieren. Um eine möglichst hohe Rezyklierbarkeit zu gewährleisten, kommen an den primären Wandflächen im Gebäude auch keine Anstriche und Fugenmassen zum Einsatz. Die Holzböden im Braunstein Taphouse sind an sich bereits ein Rezyklat: Sie bestehen aus Abfallprodukten des Bodenbelagherstellers Junckers, der seinen Hauptsitz gleich um die Ecke hat.

Foto: Rasmus Hjortshøj Coast Studio
Foto: Rasmus Hjortshøj Coast Studio
Foto: Rasmus Hjortshøj Coast Studio
Foto: Rasmus Hjortshøj Coast Studio
Foto: Rasmus Hjortshøj Coast Studio

Nach zehn Jahren Wiederaufbau oder Recycling

 

Das Dach des Braunstein Taphouse von ADEPT besteht aus Polycarbonat-Platten. Sie sind per Klickverbindung zusammengesetzt. Die Fassade des Gebäudes ist aus CO₂-neutralem Accoya. Möglichst wenige und möglichst unvermischte, dazu nachhaltige Materialien sollten ADEPT für das Gebäude verwenden. Das soll den Aufwand einer Demontage und das eventuell dabei anfallende Abfallvolumen verringern. Ein Nebeneffekt der modularen Bauweise ist auch die relativ einfache Möglichkeit, beschädigte Gebäudeteile bei Bedarf auszutauschen.

Foto: Rasmus Hjortshøj Coast Studio

Zur Nachhaltigkeit trägt bei, dass das Gebäude teilweise energieautark ausgelegt ist und Strom aus einer Photovoltaikanlage gewinnt. Ein Konzept zur natürlichen Lüftung hilft außerdem dabei, den Bedarf an künstlicher Belüftung zu verringern. Am Ende seiner Nutzungsdauer wird das Braunstein Taphouse dann – je nach den in zehn Jahren vorzufindenden Gegebenheiten – entweder an einem neuen Standort wieder aufgebaut oder aber seine Materialien werden für die Realisierung anderer Projekte verwendet.

Auch in Rotterdam steht ein anpassungsfähiges, nachhaltiges Gebäude. Erfahren Sie hier mehr über das Fenix I Wohnhaus.

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