24.12.2021

Architektur Wohnen

Box Arquitectos: Small House, Ponta Delgada, Azoren

Mitten in Ponta Delgada, der Hauptstadt der Azoren, realisierte das Lissabonner Büro Box Arquitectos ein zweigeschossiges Reihenhaus. Das „Small House“ besitzt nur eine Breite von etwas über vier Metern. Dabei handelt es sich um zwei Bauvolumina, die sich, durch einen länglichen Garten getrennt, gegenüberstehen.

Foto: Ivo Tavares

Box Arquitectos: Kindervorstellung eines Hauses

Vor dem Hintergrund immer knapper und teurer werdenden Bauplatzes macht man sich nicht nur in Bevölkerungshotspots Gedanken, wie der vorhandene Platz effektiv genutzt werden kann. In Ponta Delgada wurde vor kurzem ein zweistöckiges Miniaturreihenhaus auf einer Grundstücksbreite von nur etwas über vier Metern bezugsfertig. Dabei wird der Platz zwischen zwei Bestandsbauten gefüllt. Ponta Delgada ist die Hauptstadt der Azoren mit etwa 300 Einwohner und Einwohnerinnen pro Quadratkilometer (zum Vergleich: Berlin hat über 4.000).

Die Fassade, so beschreiben es die Architekten, ist auf das Wesentliche reduziert. Die Architektur könnte auch einer Kindervorstellung eines gemalten Hauses entspringen. Simpler geht es kaum: Eine Tür und ein Fenster. Mehr zeigt das Reihenhaus dem Betrachter zunächst nicht. Die Architektinnen und Architekten von Box Arquitectos beschreiben die Hauptfassade so auch als ausschließliche Grenze zwischen Innen und Außen, ohne dabei zwangsläufig eine Beziehung zwischen beiden herzustellen. Außer vielleicht durch die Tatsache, dass sie im Weg steht. Das neue Gebäude nimmt die Formensprache des Bestands auf und fügt sich ein, ist dabei in Bezug auf die an sonst üblichen Details stark reduziert.

Fotos: Ivo Tavares

Um den vorhandenen Platz so effektiv wie möglich nutzen zu können, haben die Architekten den Bedarf von Übergangs- und Trennräumen wie Fluren innerhalb des Gebäudes minimiert. Der rechteckige Wohn-, Ess- und Kochbereich im Erdgeschoss verlängert sich optisch in den Garten. So verliert das Haus an Enge und gewinnt an gefühlter Tiefe.


Lichtgeführtes Raumgefühl im Small House

Fotos: Ivo Tavares

Über eine vor der Wand schwebende Treppe gelangt man in das Obergeschoss. Dort sind die Schlafzimmer und das Bad untergebracht. Das östliche Schlafzimmer verfügt über eine Dachterrasse mit Ausblick über die Häuser des Viertels. Im westlichen Schlafzimmer erlaubt das einzige Fassadenfenster den Blick auf die vor dem Gebäude liegende Straße. Um den Eindruck von Luftigkeit im Gebäude zu verstärken, ist zum einen das Interieur hell gestaltet und schluckt somit möglichst wenig Licht. Zum anderen unterstützen Oberlichter in den Zimmern des ersten Geschosses das luftige Raumgefühl.

Auch interessant: Das Jacaranda-Haus von José Francisco García-Sánchez auf einem Hügel über dem Mittelmeer in Andalusien.

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