11.12.2015

Wohnen

Winterzeit

Der Vorarlberger Architekt Bernardo Bader ist durch seine kontextuelle Architektur bekannt geworden. Einen Ort zu hören, zu riechen und zu fühlen – so erklärt er es selbst – ist die Grundlage seiner Entwurfsmethodik. Einer der Gründe, weshalb er den diesjährigen Häuser-des-Jahres-Award, der durch den Callwey-Verlag ausgelobt wird, gewonnen hat.

Besonders die Holzhäuser des Architekten überzeugen durch ihr modernes und zurückhaltendes Erscheinungsbild, das sich gekonnt in die Alpenlandschaft einfügt. Eines davon ist das sogenannte Haus Fontanella. Es liegt in einem Skiort des Großen Walsertals.

Zwischen den typischen Almhütten sticht das schlichte, dreigeschossige Wohnhaus als reduzierter Baukörper sofort ins Auge: ein kleiner Holzbau an einem Hang, mit Blick auf die Berge. Der Ausblick war tatsächlich ein entscheidendes Entwurfskriterium. Das Haus wurde deswegen an die obere Parzellengrenze gesetzt und mit Hilfe eines quadratischen Grundrisses so kompakt wie möglich gestaltet.

Dabei spielt – wie immer bei Bernardo Bader – auch die Nachhaltigkeit eine Rolle. Die Konstruktion besteht vollständig aus Holz und steht auf einem Beton-Sockel. Die Außenfassade ist mit in unterschiedlichen Breiten geschnittenen Fichtenbrettern verkleidet, die aus dem Sägewerk im Tal kommen.

Im Inneren wird die Beziehung von Öffnung und Grundriss deutlich. Jeder Raum hat einen besonderen Außenbezug: Der Wohn- und Schlafbereich in den Obergeschossen wirkt gemütlich und intim, der Essbereich und die Küche im Erdgeschoss dagegen großzügig und offen. Die Innenwände sind mit Brettern aus gehobelter Weißtanne verkleidet, der Boden ist mit Landhausdielen aus Kernesche ausgelegt. Damit greift der Architekt die Gemütlichkeit einer Alpenhütte auf, die er in einer modernen Weise neu interpretiert.

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