03.03.2025

Architektur Event

BDA Preis Bayern 2025 – Auszeichnungen

Die Gewinner des BDA Preises Bayern, bei der Preisverleihung in München. © Lisa Hörterer.

Am 27. Februar 2025 wurde in der Aula der Hochschule München der renommierte BDA Preis Bayern vergeben. Die Auszeichnung, die alle drei Jahre vom Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) Bayern verliehen wird, würdigt architektonische Leistungen in Bayern.

Die Jury, bestehend aus Lukas Imhof, Annelen Schmidt-Vollenbroich, Frank Schönert, Marlène Witry und Maik Novotny, prämierte sechs Projekte mit dem Hauptpreis. Zusätzlich wurden der Mitgliederpreis sowie der BDA Studienpreis 2025 verliehen. Die prämierten Bauten zeichnen sich durch innovative Materialkonzepte, nachhaltige Bauweisen und einen sensiblen Umgang mit dem städtebaulichen Kontext aus.


Unser Gartenhaus – Ein Holzbau ohne Zement

Eines der prämierten Projekte ist das „Haus ohne Zement, ein dreigeschossiger Holzbau im Garten des Münchner Architekturbüros Florian Nagler. Das Gebäude wurde als Holz-Lehm-Hybrid konstruiert und verzichtet vollständig auf Zement. Mit einer Grundfläche von nur 60 Quadratmetern kann der Bau flexibel für verschiedene Nutzungen adaptiert werden. Die Jury würdigte die konsequente Umsetzung nachhaltiger Bauprinzipien und die vorbildhafte Reduktion von CO₂-Emissionen.

Unser Gartenhaus von Florian Nagler. © The Pk. Odessa Co / Lanz & Schels, München

Genossenschaftliches Wohnen in Freiham, München

Ein weiteres ausgezeichnetes Projekt ist das genossenschaftliche Wohnquartier in der Ute-Strittmatter-Straße in München-Freiham. Das Gemeinschaftsprojekt wurde von den Büros 03 Architekten, ENEFF Architekten, illiz architektur, Westner Schührer Zöhrer und a+p Architekten entworfen. Hier wurde ein innovatives Konzept für gemeinschaftliches Wohnen realisiert, das bezahlbaren Wohnraum mit nachhaltiger Architektur verbindet. Die Jury hob besonders die hohe Qualität der gemeinschaftlichen Freiräume und die kluge Anordnung der Gebäude hervor.

Ute-Strittmatter-Straße. © The Pk. Odessa Co / Lanz & Schels, München

Mehrgenerationshaus in Kranzberg

In Kranzberg entstand ein weiteres ausgezeichnetes Wohnprojekt: Ein Mehrgenerationenhaus, das von Kofink Schels und buero dantele geplant wurde. Das Gebäude ermöglicht das Zusammenleben verschiedener Generationen unter einem Dach und setzt dabei auf flexible Wohnkonzepte. Die Architekt*innen haben mit einer durchdachten Raumaufteilung und nachhaltigen Materialien eine hohe Wohnqualität geschaffen, die neue Maßstäbe für Generationen übergreifendes Wohnen setzt.

Mehrgenerationenhaus. © Sebastian Schels, München

"MittenIm" Herzen von Niederwerrn: Neues Bürgerzentrum

Das von Schlicht Lamprecht Kern Architekten entworfene Bürgerzentrum in Niederwerrn wurde ebenfalls mit dem BDA Preis Bayern ausgezeichnet. Das Gebäude wurde als zentraler Treffpunkt für die Gemeinde konzipiert und belebt den Ortskern auf innovative Weise. Die Architektur fügt sich harmonisch in das bestehende Stadtbild ein und schafft neue, attraktive Räume für die Bürger*innen. Besonders gewürdigt wurde der soziale Mehrwert des Projekts, das nicht nur funktional überzeugt, sondern auch identitätsstiftend für die Gemeinde wirkt.

Das neue Bürgerzentrum in Niederwerrn. © Stefan Meyer, Berlin

Umbau eines 60er Jahre Hauses in Gauting 

Ein weiteres prämiertes Projekt ist die behutsame Modernisierung eines Hauses aus den 1960er Jahren durch das Architekturbüro Eder. Die Sanierung zeigt eindrucksvoll, wie sich bestehende Bausubstanz mit zeitgemäßen Gestaltungselementen verbinden lässt. Durch gezielte Eingriffe wurde die Wohnqualität erheblich gesteigert, ohne den Charakter des ursprünglichen Gebäudes zu verlieren. Die Jury würdigte insbesondere den ressourcenschonenden Ansatz und die sensible Transformation der bestehenden Architektur.

Umbau eines 60er-Jahre Hauses. © Sebastian Schels, München

Interimsquartier „VS“ für die Villa Stuck, München

Das Interimsquartier Villa Stuck, entworfen von ansa studios ArchitektInnen PartGmbB Dell Dyulgerova, bildet einen weiteren Höhepunkt der diesjährigen Preisträgerliste. Das temporäre Gebäude dient als Ersatzstandort für das Museum Villa Stuck während der Sanierung. Die modulare Bauweise erlaubt eine flexible Nutzung und erfüllt hohe gestalterische Ansprüche. Die Jury lobte insbesondere die Verbindung von pragmatischen Anforderungen mit einer klaren architektonischen Handschrift.

Interimsquartier "VS". © ansa studios, München

Mitgliederpreis und Nachwuchsförderung

Der Mitgliederpreis des BDA Bayern ging an das Projekt 6×60 Haus in Schwabhausen, das von Tochtermann Wündrich realisiert wurde. Dieses Wohnkonzept vereint Nachhaltigkeit mit hoher gestalterischer Qualität und zeigt exemplarisch, wie sich energieeffizientes Bauen mit zeitgenössischer Architektur vereinen lässt.

Auch der Nachwuchs wurde geehrt: Der BDA Studienpreis 2025 ging an Jan Münch für seine Abschlussarbeit, die von Andreas Putz betreut wurde. Mit diesem Preis fördert der BDA vielversprechende junge Talente und setzt Impulse für die Architektur der Zukunft.

Genossenschaftliche Wohnanlage. © Jan Münch
6x60 Haus. © Mikael Olsson, Stockholm

Anerkennungen

Anerkennungen wurden auch vergeben an folgende Büros:
Hild und K Architekten BDA mit dem Übernachtungsschutz in der Lotte-Branz-Straße München.
Das Hallertauer Haus in Siegenburg von Wolfgang Rossbuaer Architekten ETH SIA BSA.
Das Forschungshaus 4 von Florian Nagler Architekten GmbH.
Die Generalsanierung des Asamgebäudes in Freising von Und Mang Architektur/Wollmann Architekten.
Das 6×60 Haus in Schwabhausen von Alexander Tochtermann und Philipp Wündrich.
Und das Stadthaus Perlacher Straße in München von Kofink Schels.
Eine Anerkennung beim BDA-Studienpreis 2025 gab es auch: Archetypen als Prototypen – Der Friedhof am Coburg Glockenberg als resiliente Natur und Erinnerungslandschaft von Jan Müller.


Architektur als gesellschaftlicher Beitrag

Die diesjährigen Preisträger verdeutlichen, dass zeitgenössische Architektur weit über ästhetische Aspekte hinausgeht. Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und die Auseinandersetzung mit dem Bestand stehen im Mittelpunkt der ausgezeichneten Projekte. Der BDA Preis Bayern 2025 zeigt eindrucksvoll, wie Architektur Lebensqualität schaffen und gesellschaftliche Veränderungen aktiv mitgestalten kann.

 

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