10.01.2018

Wohnen

Wind und Wetter

am-Feldrand-ST

Freigelegter Dachstuhl. Foto: Simon Menges

Wind und Wetter prägen die Natur im Vorerzgebirge. Das Wohnhaus „am Feldrand“ von Atelier ST schafft eine Schutzhülle – und stellt einen Bezug zur Natur her.

Das Haus im Landkreis Zwickau besteht aus drei Volumen: einem zweigeschossigen Wohnhaus, einem Nebengelass als Orangerie und einem Garagen- und Wirtschaftsgebäude. Die Gebäude-Gruppe markiert den Übergang zwischen gewachsener Bebauung und dem angrenzenden Landschaftsraum.

Lageplan
Grundriss
Schnitt-Ansicht
Axonometrie
Modell der drei Volumen

Grundstück

Durch die Setzung der drei Volumen auf einem großflächigen Grundstück entstehen unterschiedliche Außenräume. So inszenieren die Architekten von Atelier ST Ausblicke in die Natur und Blickbeziehungen zwischen den Baukörpern und seinen Grünflächen.

Den Mittelteil der Anlage bildet der private Garten, um welchen Gebäudeteile platziert sind. Die offene Flanke wird von einem „grünen Wall“ eingefasst: eine erhöhte Vegetationsfläche, die vor Einblicken und starken Windböen schützt. Die Obergeschosse von Wohnhaus und Orangerie kragen zum Garten hin aus – so entstehen zudem überdachte und vor der Witterung geschützte Außenbereiche.

Material

Alle Baukörper sind in massiver Ziegelbauweise mit gedämmten Hochlochziegeln errichtet. Die Fassade wurde mit einem groben Kellenwurfputz als Spritzbewurf beschichtet – als Referenz an die Viehställe und einfachen Landwirtschaftsgebäude der Umgebung.

Atelier ST erklären: „Diese Materialität dient der Verortung der zeitgenössischen Architektur im ländlichen Raum. Die grobe Struktur des Putzes bildet zudem einen Kontrast zu den klar geschnittenen Gebäudevolumen.“

Die Dachhaut besteht aus Aluminium-Schindeln, Fenster und Türen sind in Lärchenholz gefertigt.

Lageplan
Grundriss
Schnitt-Ansicht
Axonometrie
Modell der drei Volumen

Innenraum

Auch im Innenraum spielen Materialkontraste eine Rolle: Harfentreppe, Brüstungen und alle Einbaumöbel sind in Lärche gefertigt – als Pendant zu den Fenstern und Türen. Für die Wandflächen wurde ein feinerer Kalk-Gipsputz als Oberfläche gewählt.

Und auch hier werden Blickbeziehungen geschaffen: „Im Obergeschoss des Haupthauses sind es großformatige Einzelöffnungen, die einen gerahmten Blick inszenieren“, erklärt das Büro. Im Obergeschoss sind sie als innenbündige Sitzbereiche ausgeführt.  So wird der geschützte Blick in die Natur auch im Innenraum des Hauses aufgegriffen.

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