04.05.2021

Portrait

Design ist niemals unschuldig!

Design ist einer der wichtigsten Verursacher der heutigen globalen Herausforderungen. Die Disziplin kann aber auch Lösungen für diese Herausforderungen anbieten und intelligent sowie nachhaltig auf Bedürfnisse reagieren. In der ARTE-Dokumentation „Design ist niemals unschuldig!“ kommen Designerinnen und Designer zu Wort, die dieses Transformationspotenzial von Gestaltung erkunden.

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Design macht unseren Alltag einfacher, bequemer und visuell ansprechender. Ein fataler Nebeneffekt: Das Design macht sich dabei oftmals zum Handlanger des Kapitalismus. Innovationswettbewerb und Nachfragestimulation befeuern nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern auch den Ressourcenverbrauch.

Der Arte-Dokumentarfilm von Reinhild Dettmer-Finke erforscht, wie Design dazu beitragen kann, die Probleme unserer Umwelt zu lösen, die die Disziplin mitverursacht hat. Wenn die Ästhetik der uns umgebenen Objekte ein Faktor globaler Probleme und Herausforderungen ist, stellt sich die Frage: Kann Design auch die Lösung der uns bevorstehenden Herausforderungen durch Umweltverschmutzung und Klimawandel sein? Die Designerinnen und Designer, die in „Design ist niemals unschuldig!“ zu Wort kommen, sind sich einig: Ja, Design kann das. Sie setzen das kreative Potenzial ihres Berufes dafür ein, innovative Ideen nachhaltig und lösungsorientiert – doch weiterhin visuell ansprechend – zu gestalten.

In Helsinki gestaltet Julia Lohmann Rauminstallationen und Objekte aus Meeresalgen. Foto: Arte / Daniel Waldhecker/Kobalt
Das britische Designer- und Künstlerduo Anab Jain und Jon Ardern spekuliert in seinem Londoner Labor Superflux über unsere mögliche Zukunft, wenn durch den Klimawandel die Erde kaum noch bewohnbar sein wird. Foto: Arte / Superflux
In Amsterdam arbeitet Marjan van Aubel an einer „Solardemokratie“ mit Geräten und Gebäuden, die Strom selbst erzeugen. Foto: Arte / Daniel Waldhecker/Kobalt
Das Design ständig neue Anreize schafft und den Massenkonsum befeuert weiß auch Lisa White, Kuratorin der Design-Biennale in St. Etienne 2019. Foto: Arte / Robert Wagner/Kobalt Filmproduktion
Der Architekt und Designtheoretiker Friedrich von Borries zeigt mit seiner Ausstellung „Politics of Design. Design of Politics“ in München, dass Design stets in einem politischen Zusammenhang entstanden ist. Foto: Arte / Robert Wagner/Kobalt Filmproduktion

„Designing systems, not stuff“

 

Die Designerin Julia Lohmann beispielsweise betreibt an der Aalto-Universität in Helsinki Algenforschung und baut Installationen aus Algen. Das Künstlerduo Anab Jain und Jon Ardern von Superflux spekulieren über eine kaum noch bewohnbare Welt und gehen von einem neuen und ungewöhnlichen Umgang mit Nahrungsmitteln aus. Designerin Marjan van Aubel arbeitet an Solarzellenfolien, die Strom selbst erzeugen. Lisa White, Kuratorin der Internationalen Design Biennale Saint-Étienne 2019, erforscht eine inklusive Zukunft, in der es darum geht, Systeme zu gestalten, nicht Dinge und Architekt und Designtheoretiker Friedrich von Borries kuratiert in München eine Ausstellung, die den politischen und sozialen Kontext von Design aufzeigt.

Design ist niemals unschuldig!“ ist bis zum 27. Mai in der Arte-Mediathek abrufbar.

Ein weiterer Filmtipp von uns ist die Reihe „Bauen für die Zukunft“ im BR anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Bayerischen Architektenkammer.

 

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