24.07.2014

Portrait

Stadt der „vertikalen Kieze“

Die beiden Masterstudenten Thomas Nurna und Vasilios Tsitiridis der Berliner Beuth Hochschule für Technik waren vom Baumeister 10/2013 „Vertikale Städte“ so beeindruckt, dass sie das Thema „urbane Vertikalität“ für ihre Masterarbeit wählten. Betreut von den Professoren Susanne Junker und Gerd Sedelies entwickelten sie visionäre und 250 Meter hohe Hochhaustürme für Berlin – durchaus mit einem Hauch Science Fiction als Gegenentwurf zu den Türmen von Gehry und Co am Alexanderplatz.

Mit den Parametern Vielfältigkeit, Variabilität und vor allem individuelle Erweiterbarkeit werden Modul-Kuben in den Grössen S bis XXL mit verschiedensten Nutzungen gefüllt und an ein inneres Trag- und Erschliessungsskelett angedockt. Gruppenweise ergeben sich somit in die Vertikale geklappt wieder „Kieze“, also Stadtteile und Quartiere bis zu einzelnen Häusern, Freiflächen mit urban farming à la Prinzessinnengärten – öffentlich, halböffentlich und privat. Und wie in einer „echten“ Stadt werden Bewegungsmuster der Bewohner je nach Tages- und Nachtzeit nachgezeichnet, jeweils mit der Vorgabe einer guten Vernetzung und kurzen Wegen. Auch die Fassaden werden bedacht, sie sollen für Windkraft- und Solaranlagen genutzt werden.

Für die Entwurfsfindung haben die beiden Studenten nicht nur mit klassischen Skizzen, Grundrissen, Schnitten und Ansichten gearbeitet, sondern ganz besonders oft im Medienlabor mittels Lasercutter und 3D-Plotter an Modellstudien ausprobiert und experimentiert. Als abschliessende Visualisierung präsentierten sie dann sogar ein Video mit Berlin als zukünftiger vertikaler Stadt! Alles viel Arbeit, aber sowohl den beiden Studenten als auch den beiden Professoren hat diese Art des Entwerfens viel Spass gemacht. Die übrigen Masterstudenten warten nun gespannt auf die nächsten Baumeister-Themen.

Verfasserangaben: Beuth Hochschule für Technik Berlin, FB IV – Architektur, Masterthesis WS 2013/14, Thema: Vertikale Visionen, Verfasser: Vasilios Tsitiridis, Thomas Nurna, Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Susanne Junker, Prof. Dipl.-Ing. Gerd Sedelies

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