22.01.2015

Gewerbe

Dankbare Herausforderung

Auf den Dächern von Paris entdeckte das Studio Bold Design einen angegrauten und unscheinbaren Maschinenraum. Sofort stand fest: das wird ihre zukünftige Arbeitsstätte! Mit einem Mindestbudget und einem Kopf voller Ideen, setzten sich die Gründer William Boujon und Julien Benayoun an die Pläne und realisierten einen Entwurf auf 17 Quadratmetern.

Wenn einem nur ein kleine Abstellkammer zum Ausbau zur Verfügung steht, muss eindeutig an Platz gespart werden. Ähnlich wie bei der Maximierung einer Schiffskabine, muss jeder Schritt bedacht und als potentielle Abstellfläche geplant werden.  Auf engstem Raum müssen alle wichtigen Anforderungen an ein Kreativbüro erfüllt werden. So bauten die Designer einen doppelten Boden ein, um zusätzlich funktionale Fläche zu schaffen: ein Raum zur Lagerung alter Pläne, aber auch Platz für eine verborgene Sitzlandschaft.

Ideal für ein Nickerchen oder zum Träumen neuer Ideen, verbirgt sich unter einer Falltür ein Schaumbett und ein weitere Sitzfläche. Eine eingebaute unkonventionelle Rahmenbedingung, die den Arbeitsplatz attraktiver macht: Wird es einem ein wenig zu eng im Kabäuschen, so klappt man nur den Boden auf, legt sich auf dem bequemen Einbau nieder und setzt für ein kurze Pause aus. Die Lage verändert die Sicht des kleinen Raumes- er wirkt auf einmal großzügig und luftig.

Der gemeinsame Schreibtisch spart weiteren Platz und fördert gleichzeitig die gemeinschaftliche Arbeitsmoral. Die gegenüberliegende Sitzordnung soll zudem zum inspirierten Arbeiten anleiten. Ort für Besprechungen oder für ein improvisiertes Brainstorming bietet der ausklappbare Tisch unter dem Fenster.

Weitere Einblicke in verschiedenste Bürohäuser zeigt das  Buch Work Scape, das im Verlag Gestalten erschienen ist: eine umfangreiche Bestandsaufnahme mit Text, Bild- und Planmaterial über individuelle Arbeitsplätze im internationalen Raum. ISBN: 978-3-89955-495-3

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