07.05.2015

Produkt

Baumeister 5: Reiz der Lücke

Lücke in Barcelona…


Barcelona-Bauluecke
Lücke in Barcelona…

Casa1014-Barcelona-H-Arquitectes
…von H Arquitectes

 

Man liest es oft: Unsere Städte seien zum großen Teil „fertig gebaut“. Die ganz großen Würfe seien nicht mehr gefragt, weil nicht mehr nötig. Dazu mag man stehen wie man will; mir erscheint die Idee einer „fertigen Stadt“ wie ein Widerspruch in sich. Städte sind niemals fertig. Richtig ist aber: Eine Herausforderung stellt für unsere Städte zunehmend die Nachverdichtung dar. Und das heißt auch: die Befüllung der noch übrigen Baulücken.

 

Das Bauen in der Lücke ist daher unser Titelthema in dieser Ausgabe. Inhaltlich zeigen wir, dass sich die Herausforderung Lücke in sehr unterschiedlichen Städten stellt. Und dass 
Architekten in London, Schanghai oder Barcelona sehr eigene 
Lösungen entwickeln. Dabei gibt es nicht den „one best way“. Jede Lückenfüllung ist nur so wie der räumliche wie gesellschaftliche Input, den sie in der konkreten urbanen Situation leistet. Und wenn sich dann ein Bau wie die „Casa BC“ in Mexico City scheinbar willkürlich gegen eine Felswand stützt, dann ist das in seiner Rauheit vielleicht eine Geste, die zur gesellschaftlichen Lage in der harten mittelamerikanischen Metropole passt.

Wohnhaus von Lipton Plant Architecs

 

In Mexico City prallen Gegensätze aufeinander wie kaum irgendwo sonst. Die Kollision des scheinbar nicht Zusammengehörenden ist ohnehin ein Phänomen, mit dem die Architektur immer kämpfen muss. Kaum irgendwo wird dies so deutlich wie auf der Immobilienmesse Mipim. Da treffen die größten Projektentwickler auf ihre Geldgeber – und zunehmend auch auf Architekten.


Neri-and-Hu
Split House in Shanghai…

Split-House-Shanghai
…von Neri & Hu

 

Was die von der Messe in diesem Jahr mitnehmen konnten, berichtet die Wirtschaftsjournalistin Anja Hall in unserer Kolumne „Architektur und Management“. Die Autorin wird künftig regelmäßig über die vielen Schnittstellen zwischen Baukultur und Wirtschaft berichten. Nicht, weil Architekten der Wirtschaft untertan sein wären (das sind sie, trotz Klagen in diese Richtung, nicht). Sondern weil sie nur dann eine eigene Position formulieren können, wenn sie die Ökonomie nicht komplett ignorieren.

Fotos v.o.n.u.: Adrià Goula, The Black Rabbit, David Vintiner, Pedro Pegenaute

 

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